Anfang März führte ich ein Interview mit Michele Pelino, Chef-Analystin und Expertin für Infrastruktur und Betriebsabläufe beim unabhängige Forschungsunternehmen Forrester. Wir sprachen über aktuelle Trends bei Smart Buildings und der Gestaltung von Arbeitsbereichen mit IoT-Technologie. Eigentlich wollten wir uns auf der Light + Building in Frankfurt treffen, wo Michele Pelino als Gastrednerin auftreten sollte. Aber dann kam COVID-19 dazwischen, und wir sprachen stattdessen online.
Es war die Anfangszeit der Pandemie und zu dieser Zeit war uns noch nicht klar, wie tiefgreifend die Arbeitswelt betroffen sein würde - nicht nur in den USA, wo Michele Pelino und ich ansässig sind, sondern auf der ganzen Welt. Wir standen ganz am Anfang der flächendeckenden Schließungen von Büros und des Lockdowns. Dadurch wurde der Arbeitsplatz virtueller als je zuvor und die Interaktionen verlagerten sich für viele auf Online-Kooperationsplattformen wie Zoom, WebEx und Microsoft Teams.
Im Verlauf der letzten Monate ist mehr als deutlich geworden, dass die Arbeit und der Arbeitsplatz nie mehr dieselben sein werden. Die Erfahrungen mit Telearbeit und Home Office sind ausgesprochen vielfältig. Viele Mitarbeiter schätzen die Flexibilität, die zusätzliche Zeit- und Kostenersparnis durch den Wegfall des Pendelns und das Potenzial für eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Auch viele Arbeitgeber erkennen den Wert des virtuellen Arbeitens, zumal die Online-Kommunikationstechnik inzwischen zuverlässig und mit einer ausreichend hohen Bandbreite ausgestattet ist. So wird das Management von Teams aus der Ferne zu einer praktikablen Alternative zum traditionellen Arbeitsmodell vor Ort im Büro. Einige Unternehmen denken über erhebliche Senkungen der Immobilienkosten und der damit verbundenen Ausgaben nach, wenn weniger oder gar keine Mitarbeiter vor Ort sind. Und über eine Senkung des Energieverbrauchs und der Emissionen, die ihnen helfen könnten, ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Es ist ebenfalls klar, dass der Arbeitsplatz im Unternehmen nicht so bald verschwinden wird. Ein Teil der Arbeit muss vor Ort und persönlich erledigt werden. Und es ist nach wie vor sinnvoll, wenn Arbeitsgruppen sicher zusammenkommen, um an wichtigen Besprechungen, Brainstormings und Teambildungsaktivitäten teilzunehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Balance zwischen Büroarbeitsplatz und Home Office letztlich entwickelt. Das wird wahrscheinlich für verschiedene Arbeitgeber, Branchen und Regionen unterschiedlich ausfallen.
Eines ist jedoch sicher: Vernetzte Systeme und die darauf basierenden IoT-Applikationen werden für Arbeitgeber immer wichtiger werden, wenn es um Flexibilität, Sicherheit, Effizienz und Differenzierung am Arbeitsplatz geht. Die Trends, die wir im März diskutiert haben, sind durch die Pandemie und die Notwendigkeit, sich auf das "Neue Normal" einzustellen, nicht hinfällig geworden. Im Gegenteil, einige haben sich weiter verstärkt. Manche Unternehmen können gar nicht länger darauf warten, smarte Arbeitsplatztechnologien einzuführen. Denn diese sind notwendig, um als attraktiver Arbeitgeber erstklassige Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten - und das Beste aus ihnen herauszuholen, wenn sie vor Ort sind.
Wir haben die folgenden fünf Themen diskutiert und mit aktuellen Forschungsergebnissen von Forrester ergänzt, die zwischen April und Juli 2020 veröffentlicht wurden.